Schlangengift-Enzym

Geschichte und Philosophie

Gifte gewinnen in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Nicht nur solche, die uns schaden und Krankheiten verursachen, sondern insbesondere die Gifte, die wir nutzbringend für uns einsetzen können. Dazu gehören schon seit langer Zeit die Gifte von Insekten und Reptilien, also z.B. von Ameisen, Bienen, Kröten und Schlangen.

Entwickelt u. erforscht wurde sie in den 40er Jahren von dem Pharmakologen und Chemiker Dr. Waldemar Diesing. Dr. Diesing war ein Schüler des deutschen Physiologen u. Nobelpreisträger für Medizin 1931, Otto Warburg, dem Entdecker des lebenswichtigen Enzyms, der Cytrochrom-c-Oxidase, dem Otto Warburg den Namen „Atmungsferment” gab.

Die Erstherstellung tierischer Reintoxine, d.h. vom Fremdeiweiß befreiter Rohgifte, gelang dem Institut für experimentelle Tierforschung, der Forschungsstätte der Horvi-Chemie, deren Leiter, Dr. Diesing, verantwortlich für die Forschungsergebnisse zeichnet. Dadurch wurde die Produktion von pharmazeutischen Spitzenerzeugnissen möglich, die für die Heilkunde von größter Bedeutung sind.

Diese Produkte sind einerseits die einzelnen Tiertoxine, andererseits Kombinationen von Schlangen-, Kröten-, Spinnen-, Skorpion- und Molch-Toxinen. Weitere Kombinationen mit geeigneten pflanzlichen Wirkstoffen kommen vereinzelt in Verbindung mit den Reintoxinen, wobei durch spezifische Enzymträger der allgemeine Wirkungsgrad wesentlich erhöht wird. Insgesamt gesehen ist durch ihre ungeahnten Heilerfolge die Enzymtherapie die Therapie der Zukunft.

Die Horvi – Therapie hat sich mittlerweile über viele Jahrzehnte bewährt. In dieser langen Zeit ist es niemals zu unangenehmen Neben- und / oder Spätwirkungen gekommen. Die Indikationsbreite dieser Reintoxine ist extrem groß.

Wirkungsweise der Horvi-Reintoxin-Enzym-Therapie

Bei der Horvi-Reintoxin-Therapie handelt es sich um eine reine Enzymtherapie.

Enzyme (syn. Fermente, Proteine), die als Katalysatoren in lebenden Organen vorkommende Reaktionen beschleunigen. Ohne Enzyme ist ein geordneter Stoffwechsel und damit Leben nicht möglich. Ein Enzymdefekt tritt ein durch eine verminderte oder vollständig fehlende Aktivität eines Enzyms. Als Ursache ist meistens durch Mutation des entsprechenden Gens nur eine einzige Aminosäure verändert. Je nachdem welcher Stoffwechselschritt davon betroffen ist, führt dies zur vollständigen oder teilweisen Minderung der Zellfunktion und auch teilweise zur Anhäufung schädlicher Zwischenprodukte.

Die vielfältigsten Krankheiten treten durch Enzymdefekte auf, bedingt durch einen hereditären (erblichen) Enzymdefekt des Glykogenabbaus, bzw. Glykogensynthese mit pathologisch gesteigerter Glykogenspeicherung in vielen Organen, besonders in der Leber, Nieren, Herz, Muskulatur und dem Zentralnervensystem (ZNS).

Die komplizierten Stoffwechselvorgänge in der Zelle – der Enzyme und Glykolysen – (Glykolysen = Abbau der Glukose bis zum Lactat = Milchsäure. Glukose kommt in allen Zellen vor, hauptsächlich zur Energieversorgung der Zellen und Gewebe) kann und soll hier nicht näher erläutert werden, nur, dass am Ende der Stoffwechselvorgänge, wenn die Zelle gesund ist, unter Sauerstoffzufuhr (molekularer Sauerstoff) kein Lactat gebildet wird.

Ausnahme: Tumorzellen – bei denen diese komplizierte Regulation in der Zelle versagt. Hier setzt nun das DPN-spaltende Ferment (Diphosphopyridinnucleotid alter Name für Nicotinamidadenindinukleotid), das in Schlangengiften enthalten ist, ein, denn es konnte einwandfrei in der Forschung nachgewiesen werden, dass dieses Ferment die Glykolyse in den Krebszellen hemmt. Zugleich wird aus der DPN freie Adenylsäure abgespalten, welche dann wiederum durch die Nucleotidase (artspezifisches Ferment) abgebaut wird. Da jedoch der günstige Hemmungsfaktor Adenylsäure nicht weiter abgebaut werden soll, wie es bei der Krebs-Therapie gewünscht wird, kann dieses das Spurenelement Zink verhindern, das fast in allen Schlangengiften enthalten ist.

Es gibt nun zwei Wirkungsgruppen in den Schlangengiften

die toxische Gruppe = Neurotoxine, Koaguline, Hämolysine, Hämorrhagine. Ferner Substanzen, welche die Funktion des Skeletts und der glatten Muskulatur, sowie des Herzens beeinflussen = Kardiotoxine. Auch solche, welche die amöbiode Bewegung der Leukozyten paralysieren = Leukozidine (Leukozidine = von Staphylokokken gebildetes Entoxin mit membranschädigender Wirkung auf die Leukozyten) und solche, welche auf das Wachstum der Bindegewebszellen hemmend einwirken.

Die fermentative Gruppe = Acetylcholin-Esterase, Proteasen, Peptidasen, Phospholiphase-A, Hyluronidasen, I-Aminosäure-Oxydase, Co-Ferment, Phosphatase, Opho-ATP-ase, DPN-spaltendes Ferment, nur um einige zu nennen. Man weiß heute, dass jedes Schlangengift zwischen 35 und 50 Enzymarten aufweist, die noch nicht einmal alle bekannt sind. Außerdem ist die Zusammensetzung der Schlangengifte total verschieden und darum auch die Mengenverhältnisse der wirksamen Komponenten.

Beim Einsatz der Horvi-Reintoxine kommen jedoch nicht die oben angeführten einzelnen Neurotoxine und Fermente zum Einsatz, sondern der Gesamtkomplex des Schlangengiftes, allerdings befreit von der natürlichen Eiweißbrücke, dem Lösungsfluidum in der Giftdrüse. Diese natürliche Eiweißbrücke, die faktisch das Gift zusammenhält, ist mit 85 % Eiweiß im Rohtoxin vertreten und nur 15 % machen die Enzyme und Neurotoxine aus. Durch diesen hohen Eiweißanteil war das Schlangengift nie in der Humanmedizin einsetzbar, da es starke Allergien auslöste. Erst als es dem Firmenchef von Horvy, Herrn Dr. Waldemar Diesing, gelang, durch einen so genannten fermentativen Abbau der Eiweißbrücke, den Eiweißgehalt auf 1,8 bis 2 % zu senken, ohne dass das Gift zerfiel und dadurch unwirksam wurde, war aus dem Rohtoxin das Horvi-Reintoxin geworden und damit ein Heilmittel = Enzymtherapie. Von dieser Reintoxin-Enzym-Therapie lässt sich heute sagen, dass sie zu 75 % eine alleinige Heilmethode ist und zu 25 % ist sie dann noch fähig, andere Naturstoffe in ihrer Wirksamkeit hochgradig zu aktivieren.

Das Positive bei der Horvi-Therapie ist, dass nur, wenn das richtige Enzym zugeführt wird, die gestörte Zelle wieder die richtige Funktion aufnimmt, während intakte Zellen nicht beeinflusst werden.